Lieber Admeto
ich werde meinen Sarkasmus hier nicht erläutern. Einer der Dinge, die ich immer wieder schon fast predige, ist die Absenz des Humors, den BDSMler so verkniffen macht. Nun, die Meisten zumindest. Aber gut.
Schau doch bitte in die vielen Beiträge der so genannten supersubs, extrem-masos, der willigen, der hörigen, der dämlichen und vergnarzten Frauen, die ALLES dafür tun, um zumindest irgeneinen Waldheini abzuschnappen, der entfernt nach Lederhose aussieht. Sie halten Submissivität für einen Generalschlüssel, sowohl Hirn als auch Verantwortung in dominante Hände zu legen.
Ich kann den Aufschrei bis hierhin hören.... magst ruhig sein, lieb Vaterland. Es gibt auch normale Frauen, die gottlob in der Überzahl sind. Aber die meine ich ja hier nicht. Ich meine die, die ich oben beschrieben, und die mein Verständnis nicht erlangen können. Denkst du allen Ernstes, lieber Admeto, dass aus den Mündern einer der beschriebenen subersubs jemals ein klitzekleines Sterbenswörtchen des Widerstandes käme? SO zynisch bist du? Ich glaube nicht. Die würden alles tun, alles ertragen, alles inkauf nehmen, um den Kerl nicht zu verlieren, bishin zur Adaption der Denkstrukturen. Und das, mein lieber Admeto, kommt einem Kopfschuss gleich, nicht wahr?
Noch etwas. Als Aktiver, und das ist meine Empfindung vom tiefsten Grunde meines Herzens, trage ich einzigartige Gefühle für mein Kleinteil in mir. Liebe und BDSM... kommt in dieser Kombination immer seltener vor, und das kotzt mich einfach an. Es geht nur noch um Praktiken, Verfahrensweisen, neu erfundene Qualen, dämliche Spielchen und höher, weiter, besser, mehr und Dating auf Teufel komm raus. Die Spezies:" Aufrecht gehende Zweibeiner mit außen liegenden Geschlechtsteilen" hat, wenn wir den Datingbereich betrachten, sogar BDSM als billige Putzquelle entdeckt; sogar farbige Butler werden gesucht. Alles unter dem Deckmäntelchen der Andersartigkeit und des BDSM. Hurra.
Ich weiß auch nicht, wen ich bescheuerter finde, den Schein-Dom, der sich eine Putzschlampe sucht oder die hirnlose sub, die darauf reinfällt. Well... nutzlos, sich darüber aufzuregen.
Aber, um den Gefühlsfaden wieder aufzunehmen: Als Dom habe ich doch nicht nur Gefühle für mein Kleinteil? Ich leide doch auch unter etwas, das ich "ästhetisches Empfinden" nenne? Ich sehe doch! Ich kann werten, betrachten, Schönheit genießen? Sind denn blauschwarz angelaufene Brüste, die aussehen wie zwei aufgeblasene, kurz vorm platzen stehende Luftballons SCHÖN? Ist das die "neue Ästhetik"? Ich finde das widerlich, ihr Lieben.
Vor allem, was wohl passiert, wenn man das regelmäßig macht. Das Gewebe wird geschädigt, die Schwerkraft ist ohnehin immer da.... aber in den heutigen Zeiten ist es wohl nicht so wehr schwer, sich ein paar neue, jüngere, straffere Brüste zu besorgen, schätze ich mal. Und dass da eine Frau und Persönlichkeit hinten dranhängt... naja, shit happens, was? Gibt ja genug Nachschub.
Ich will damit provozieren (oder auch nicht?), wenn ich schreibe: Als Dom habe ich Verantwortung, Liebe und Fürsorge. Ich habe einen ästhetischen Sinn und will für mein Kleinteil IMMER nur das Beste. Ich will sie noch lange an meiner Seite, ich will, dass sie gut aussieht, ihren Stolz nicht verliert, ich will sie stark und schön. Schwarze Monstertitten, die ohne Abbinden in Kniehöhe pendeln, gehören da nicht rein... klar soweit, lieber Admeto?
Tom
PS: Ich habe immer noch kein Plädoyer PRO Abbinden gelesen. Wie kommt das nur?