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BDSM = Flucht in die Kindheit?

*****n_N Mann
9.239 Beiträge
Themenersteller 
BDSM = Flucht in die Kindheit?
Gleich vorweg, es geht in diesem Thema nicht um Age-Play und erst recht nicht um Kinder!!!!
Ich hoffe mal das alle die sich an diesem Thema beteiligen möchten die notwendige Reife besitzen, dieses zu erkennen.

Die Meinung einer Userin war in einem anderen Thema das BDSM für sie eine Flucht in die Kindheit ist.

Mein erster Gedanke war "Was ein Schwachsinn" aber direkt danach sind mir doch erstaunlich viele Parallelen eingefallen.
Ein paar meiner gedanklichen Verbindungen waren...

Bondage
Macht und Hilflosigkeit kennen wir alle aus unserer Kindheit. Dieses erlebt man durch Bondage auch.
Alle Eltern werden nach der Geburt auch das "Pucken" kennen, das enge einwickeln des Kindes um das Gefühl des Mutterleibes dem Kind zu vermitteln.
Der Fesselnde wäre also der fürsorgliche der sein Gegenüber "Puckt" damit er/sie sich wohlfühlen kann.

Discipline, Dominance & Submission
Regeln, Aufgaben, Erziehung...alles sehr bekannt aus der Kindheit.
Entscheidungen die ein anderer "höher gestellter" trifft und die man nicht mehr selbst treffen muss bzw. nicht selbst treffen will.
Auf der Dom Seite steht die "Vater" bzw. die "Mutter" Figur, die sich durchsetzt, führt, erzieht, Aufgaben verteilt und umsorgt, Verantwortung übernimmt und Entscheidungen trifft.

Sadism & Masochism
Das Wort "bestrafen" list man ja im BDSM nicht all zu selten und kennt man ja auch aus der Kindheit, wenn man "ungezogen" war.
Kinder tendieren auch dazu etwas zu verbocken damit sie bestraft werden um so Aufmerksamkeit zu bekommen...dieses Necken durch Subi kennen garantiert auch einige hier.
Die, die bestrafen doof finden mögen oft die Willkür ihres Gegenübers ggf. auch die Machtlosigkeit nicht mitbestimmen zu können was der Sad mit einem macht.

Wie gesagt, alles nur Gedankengänge die mir gekommen sind, also nicht mit Steinen werfen, ich bin nicht maso *zwinker*

Mich würde einfach nur eure Meinung zu dem Satz "BDSM = Flucht in die Kindheit?" interessieren.
Da meine erste Reaktion auch gleich "Schwachsinn!" war, vielleicht vorm Schreiben wirken lassen und 2 Minuten Gedanken machen.
Wenn man unbedingt will, findet manzu fast allem eine Parallele.
Ich halte das hier für sehr sehr weit hergeholt.
volatilevolatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Für mich ist BDSM keine "Flucht" in meine Kindheit. Ich wäre schön bescheuert, dahin flüchten zu wollen. Aber BDSM ergibt sich für mich durchaus zum Teil aus meiner Kindheit. Beides ist Teil meiner Persönlichkeit und Teil des Weges, den ich zurücklege.
****l62 Frau
131 Beiträge
kein schwachsinn
ich kann dem nur zustimmen.
gefühle die man wieder zurück haben will, oder haben will weil man sie in der kindheit vermisst hat. oder schlechte gefühle, die man wieder haben will aber diesmal gekoppelt sind mit der liebe eines menschen
absolut kein schwachsinn!!!!

.... auch wenn ich als erwachsene frau durchaus entscheidungen selber treffen kann, so verstricke ich mich oft in meinen eigenen gedanken und irgendwann ist er punkt erreicht wo ein "du machst das jetzt so!" angebracht wäre....

pucken: das mache ich seid ich denken kann für mich alleine im bett mit meiner decke. je enger, umso besser!

bestrafen: ja.... aufmerksamkeit....
*****men Mann
1.414 Beiträge
...
BDSM = Flucht in die Kindheit?

Nein, ich denke dies kann ich für mich ausschließen.

LG
****l62 Frau
131 Beiträge
....
alles durchaus möglich
*****n_N Mann
9.239 Beiträge
Themenersteller 
*******n72:
Nein, ich denke dies kann ich für mich ausschließen.

LG
Auf der Dom Seite stände auch ehr die Elternrolle...nur mal so anmerk *zwinker*
zusatz...
flucht in die kindheit grundsätzlich nicht.... aber in diese gefühlswelt!!!

schutz, geborgenheit.... grundvertrauen. - respekt, ggf auch angst...

wobei ich dafür nicht unbedingt bdsm brauche, "nur" die richtigen menschen um mich rum. aber auch dann macht sich das pucken bei mir absolut bemerkbar! ich brauche meine begrenzung, in form von mauern die nah an mich ran sind, oder einen körper der mich fest umschließt... oder oder oder.
*****n_N Mann
9.239 Beiträge
Themenersteller 
**********eiter:
Wenn man unbedingt will, findet manzu fast allem eine Parallele.
Ich halte das hier für sehr sehr weit hergeholt.
Deinem ersten Satz stimme ich zu *ja* aber ist das wirklich so weit hergeholt? Kommt sicher drauf an wie man BDSM auslebt aber weit weg empfinde ich die eigene Kindheit gar nicht..die eines anderen schon eher.
Vieles hat und da ja beeinflusst und das aus uns gemacht was wir heute sind.
****l62 Frau
131 Beiträge
...
ich denke es ist vielen nicht bewußt. vielleicht fehlt auch ein hinterfragen
****ma Frau
5.312 Beiträge
Sehr interessant !!

Das mit dem Bondage/Shibari trifft dann ja tatsächlich auf mich zu.
aber ist das wirklich so weit hergeholt?

Ich schrieb dass ich es so empfinde, nicht dass es so sein muss.
ich finde es auch weit hergeholt.......

denn das würde für mich als Masochistin ja sonst bedeuten, dass ich mich nach der Prügel sehne, dich ich als Kind vom Vater erhalten habe..... und ich war nicht ungezogen um die Aufmerksamkeit zu erlangen, die Prügel gabs auch so.

das sind negative Erinnerungen, die will man nicht zurück haben
*********1_nrw Mann
133 Beiträge
hat nichts miteinander zu tun..
Für mich hat der von mir gelebte BDSM nichts mit meiner Kindheit zu tun...natürlich gibt es Menschen, die letztendlich alles auf die Kindheit beziehen...aber wenn ich alles darauf beziehe, dann beziehe ich nichts darauf.

Die meisten finden ja auch eher etwas später zum BDSM...ist dann wohl eher eine Sache der Reife...
****l62 Frau
131 Beiträge
noreia
vielleicht möchtest du die negativer erfahrung in eine positiver erfahrung umwandeln. das was du bereits kennst mit positivem verbinden.
vielleicht aber auch nicht. das kann jeder für sich herausfinden wenn man es mag.
Auch nach .....
2 Minuten nachdenken .
Halte ich es auch für weit hergeholt.

Ich beispielsweise war als Kind nicht begeistert wenn ich bestraft(bei uns waren Schläge die Regel) wurde und würde es und habe es meinen Kindern heute auch nicht angetan. Denn laut Statistik würden Eltern die in der Kindheit geschlagen wurden , es ihren Kindern heute so weiter geben .

Allein wenn ich so was lese sträuben sich mir die Nacken Haare.
Ehrlich wer fand das als Kind toll so bestraft zu werden,oder gar mit liebes Entzug.

Für mich schließt sich da kein Zusammenhang in die Kindheit warum ich heute BDSM leben !

Es gibt die unterschiedlichen Form BDSM zu spielen/leben , für mich ist es so das ich es lebe weil ich es bin. Nicht weil ich es so in der Kindheit hatte.

Ich fühlte schon recht früh das sexuell bei mir was anders ist als "Normal" die Fantasien hatten nix mit meiner Kindheit zu tun , den da fühlte ich mich definitiv nicht wohl .

Die Fantasien gingen viel weiter zurück in einer Zeit wo ich bewusst nicht gelebt haben konnte . Für mich es aber sehr realistisch war und ich später überhaupt erst wusste wo ich es zuordnen kann. Und ja ich lebe gern als Sklavin, die aber nichts mit meiner Kindheit zu tun hat.
Denn es ist ein Gefühl das mich erfüllt , das mich bereichert , glücklich macht und mir so viel gibt, was man nicht so einfach erklären kann.
Das Gefühl ist einfach ICH , tief aus dem innersten.

Ich kann natürlich nur von mir reden , aber für mich hat mein leben mit BDSM 100% nichts mit meiner Kindheit zu tun.

Für mich hat es etwas damit zu tun sich gefunden zu haben, nämlich mein ICH.
*****lis Mann
683 Beiträge
Bedenkenswert
Einen ähnliche Gedanken hatte ich erst vor kurzem.
Da geht es einerseits schon um die Rollenverteilung Kind/Erwachsener, was die Autorität, aber auch die Fürsorge angeht.

Das andere ist die Einfachheit, das wäre für mich der Schlüssel.


"Kindheit ist, wenn man sich freut, wenn man Post bekommt."
Erwachsen sein bedeutet nicht nur Rechnungen und Werbung in der Post, es ist einfach kompliziert, weil viele, zum Teil gegenläufige Forderungen an einen gestellt werden. Als Kind konnte man ganz selbstverständlich in einer Situation versinken, wenn was war wurde man gerufen.


BDSM schafft Klarheit.
Für den Bottom, weil der nicht mehr tun muss, als was man ihm sagt. Klare Regeln, klare Anweisungen, umfassende Aufmerksamkeit und Fürsorge.
Für den Top, weil es auch für ihn einfach wird. Sagen was man will, ohne Ablenkungen und Widersprüche, sein Wille gilt.



Insofern würde ich sagen, es ist nicht so sehr eine Flucht in die Kindheit, aber ein Schritt in ein Gefühl, das so einfach und klar ist, wie es damals war.




(Und ja, mir sind die Komplexitäten vom BDSM durchaus klar, ich habe bewusst vereinfacht.)
Ich kam erst spät zum BDSM!
****oie Frau
3.356 Beiträge
was kein argument in dem kontext ist.

es gibt nicht wenig menschen, die in allen möglichen bereichen ihres lebens ihr lebenlang dinge so tun, wie sie sie als kinder gelernt haben.
wir lernen so manches muster als kind und führen es oftmals unbemerkt und unhinterfragt weiter.

wie wir liebe, zuneigung, führsorge in unserer kindheit erlebt haben, ist für unser beziehungsleben meist prägend.

warum soll es dann keinen einfluss auf unsere sexualität haben?
auf beziehungsmuster im bdsm-kontext?
******sky Mann
138 Beiträge
BDSM und die Flucht in seine eigene Kindheit...
Hallo *g*

Zuerst mal großes ein Lob, für dieses sehr tief gehende Thema. Ich hatte es letztens auch schon in ein paar Gesprächen darüber... Eher so in der Art der "Selbstentdeckung", ob man wirklich das DOM sein in der Seele hat und es einfach ist, und seit wann man das schon "weiß" oder fühlt, oder ob es nur etwas ist, was man sich einredet zu sein und dem unbedingt entsprechen will.

In der Kindheit liegen sicher schon einige Grundsteine, unbewusster Weise. Jungs spielen sehr gerne Cowboy und Indianer *g* oder wollen Rennfahrer sein, Feuerwehrmann und vieles mehr... Unbewusst entscheidet man, ob man der "Held" sein, und die "Macht" haben will, ob man als "Ausführender" etwas ( zu seinen eigenen Gunsten ) steuern will, und man überlegt sich, wie bekomme ich das hin ?? Was muss ich tun, damit der andere sich mir ( spielerisch ) unterwirft ?

Mädchen spielen Krankenschwestern, reiten gerne, ordnen sich in die Familie ein, organisieren Partys oder bilden Cliquen.... machen sich schön, wollen gefallen, spielen mit ihren Reizen und wollen ihren Prinzen haben und heiraten... und noch viel mehr..
Mädchen können auch sehr dominant sein, und Jungs verprügeln ( wieder das Alphatier sein )....

Im Aufwachsen und weiteren Reifen entscheidet sich es dann, ob man der Gruppen- oder Cliquenanführer ist ( dominates Alphatier ) oder ob man unentschlossen ist, und nur "mitläuft" ( Switcher ) oder jemand ist, der sich führen lässt, dem die Führungsart nicht liegt ( submissiv ).

Bei jungen Mädchen und Frauen denke ich in ähnlicher Weise, wobei sich da das Leitbild in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch die allgemeine Rolle der Frau in der Gesellschaft, und das wachsende Selbstbewusstsein ziemlich geändert hat und sich nun gegenwärtig auch schon im Kindesalter / als Jugendliche und als erwachsene Frau dann wieder spiegelt.

Beide Geschlechter durchlaufen natürlich bis zur Reife auch mal mehr oder weniger ausgeprägt die verschiedenen "Stadien", also von dominant über switcher zu unterwürfig. Sicher tut die Prägung durch die Eltern und deren Erziehung, sowie das jeweilige Umfeld auch seinen Teil dazu.

Im Endeffekt glaube ich, das es sich diese ganzen Erfahrungen und Eindrücke in der Summe wie das "Zünglein an der Waage" verhält, bei der sexuellen Entdeckung: ICH bin Dominant, Unentschlossen und mache beides oder ich liebe dieses Gefühl, unterworfen zu werden. Sofern man überhaupt als "Vanilla" auf den Bereich BDSM aufmerksam wird, oder die Toleranz für so etwas entwickelt, und diese neue Erfahrung dann der Auslöser wird, für die Entscheidung: DOM / Switcher / SUB oder bleibe ich doch "Normalo"

Ich habe mir auch meine Gedanken gemacht, was BIN ich und was WILL ich und wo zieht mich meine Seele hin. Ich habe alle meine Kindheitserlebnisse und Erfahrungen und Handlungen zusammen als Ganzes betrachtet, und ich weiß es, das ich sehr dominant bin, es genieße, und es auch nicht spielen muss, oder es mir nur einrede. Da ich mir ja nichts einbilden will, überprüfe ich meine Entscheidung auf verschiedenste Weise und in dem ich mich selber kritisch unter die Lupe nehme..

Ja, ich glaube definitiv, das meine Neigung schon sehr früh in der Kindheit seinen Anfang genommen hat. Ob es aber eine Flucht zurück in meine Kindheit ist.... vielleicht ja..

"Keine Angst, ER will doch nur spielen "


Viele Grüße

Frank
*******m_57 Mann
237 Beiträge
Erster Eindruck
An den TE, manchmal sollte man seinen ersten Eindruck auch stattgeben. Das ist reichlich Küchentischpsychologie imho viel zu pauschal und einseitig.
dann passe ich aber voll in diesen kochtopf!!!!!
****l62 Frau
131 Beiträge
...
es ist psychologie
*****n_N Mann
9.239 Beiträge
Themenersteller 
**********eiter:
ch schrieb dass ich es so empfinde, nicht dass es so sein muss.
Ich habe nur hinterfragt, nix unterstellt *zwinker* alles gut *ja*

*******1968:
denn das würde für mich als Masochistin ja sonst bedeuten, dass ich mich nach der Prügel sehne, dich ich als Kind vom Vater erhalten habe..... und ich war nicht ungezogen um die Aufmerksamkeit zu erlangen, die Prügel gabs auch so.
Bin kein Psychologe!!! will da nix unterstellen...aber wenn das die einzige Aufmerksamkeit war die es von ihm gab...muss es nicht zwangsweise nur negativ empfunden werden.

Kinder tendieren auch dazu etwas zu verbocken damit sie bestraft werden um so Aufmerksamkeit zu bekommen
Das heißt nicht das sie zwangsweise was verbocken müssen...wenn sie eh schon geschlagen werden ist das ja auch eine Aufmerksamkeit, wenn auch die beschissenste und schrecklichste!
Aber das wäre eher ein Thema mit jemanden der da Fachkenntnisse besitzt, die ich nicht habe.

*******l_42:
natürlich gibt es Menschen, die letztendlich alles auf die Kindheit beziehen...aber wenn ich alles darauf beziehe, dann beziehe ich nichts darauf.
Die Logik entzieht sich mir...ist das ein "ich bin gegen alles"?

*******l_42:
Die meisten finden ja auch eher etwas später zum BDSM...ist dann wohl eher eine Sache der Reife...
Verständlich, wenn ich 20 Jahre Erbsensuppe hatte dauert es sicher einige Jahre bis ich mich daran zurück erinnere das ich sie gerne mochte und wieder Lust drauf bekomme.
Aber das ist ja nicht bei allen so, ich entdeckte meine Neigung in meiner Jugend...aber ich behaupte auch nicht das es bei allen so sein muss.


******264:
Für mich schließt sich da kein Zusammenhang in die Kindheit warum ich heute BDSM leben !
Es ging mir nicht um das warum und auch nicht um die ob es die Neigung "erklärt"! das habe ich für mich schon längst abgehakt. Ich wurde auch mal geschlagen...wer damals nicht?...bin dennoch keine Sub oder Maso.


******264:
Ehrlich wer fand das als Kind toll so bestraft zu werden,oder gar mit liebes Entzug.
Keiner...aber fakt ist das Kinder die sonst keine Aufmerksamkeit bekommen über jede dankbar sind...auch negative.
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