FroileinWunder
Da wir keine Ahnung von Hypnose haben - hinterfragen wir ja selbst dieses Thema in Bezug auf BDSM und sind schon gespannt, was dabei weiterhin heraus kommt.
Wie gesagt, wir haben null Ahnung...
Weder meine Frau und ich haben eine psychologische oder therapeutische Ausbildung. Ich selbst habe mich aber in einer Art Selbststudium über Jahre damit beschäftigt. Bei mir türmen sich Bücher, die sich damit beschäftigen. Ich gehe sogar noch weiter und suche alle 14 Tage einen Psychoanalytiker auf, der mir dabei hilft, mich selbst zu reflektieren.
Ich will das aber trotzdem mal als Halbwissen hinstellen. Denn ich möchte mir nicht anmaßen, dass ich allwissend bin.
Auf der anderen Seite bin ich meiner Frau damit aber haushoch überlegen. Das merke ich nicht nur in in Bezug auf BDSM sondern auch in anderen Dingen des täglichen Lebens. Wenn sie unsicher ist, dann fragt sie mich. Ich erklär ihr dann meine Sichtweise oder drücke ihr ein wirklich gutes Buch zum betreffenden Thema in die Hand. Und oftmals sagt sie, Du hattest mal wieder recht...
Ich bin der Meinung, dass ich dadurch viele Situationen besser einschätzen und gewisse Sachen sogar voraussehen kann. Bestärkt werde ich dabei immer, wenn sie dann genau so eintreffen, wie ich dachte. Auch wenn ich mal daneben liege sollte - auch das bringt mich einen Schritt weiter.
Ein schlappes Beispiel: Meine Frau sucht einen neuen Sklaven und findet ihn auch (er selbst suchte angeblich eine TPE-Beziehung). Ich unterhalte mich mit ihm und sage später zu meiner Frau: Lass Deine Finger von dem und such Dir einen anderen, der Kerl hat alles andere blos keine echte Neigung.
Dann plättscherten die Tage so vor sich hin. Ich sitze vorm Computer und höre sie schimpfen, weil sie sich mal wieder über diesen Typen aufregt. Ich nur: Sagte ich Dir doch!
Eine weitere Zeit vergeht, und wir organisierten eine BDSM Party. Die lief dann auch supi ab. Nach der eigentlichen Party kommt es hin und wieder vor, dass einige - zumeist Bekannte von uns - kein Ende finden. Es wird also unter 'Sekt-Einfuss' munter weiter gespielt.
Auf einmal höre ich, wie das Telefon meiner Frau klingelt und sie anschließend ins Handy spricht: Komm vorbei!
Ich: Wer soll vorbei kommen? Meine Frau sagt, ihr Sklave. Ich fragte sie dann, ob das ihr ernst sei. Und meinte: Du machst heute einen riesigen Fehler!
Das Ende vom Lied: Meine Frau hat diesen Sklaven in den Arsch getreten, da alles andere aber keine echte Neigung bei ihm vorhanden war. Und dieser Typ hat es sogar geschafft, dass einige Gäste aus ihrem Lokal auch noch von dieser Party erfuhren. Zum Glück konnte die Diskretion der noch anwesenden gewahrt bleiben - aber auch nur, weil der "Sklave" sie nicht kannte.
Ja, ich hätte es verhindern können. Aber wo meine Frau durch muss, da muss sie halt durch. Ansonsten kein Lerneffekt.
Jetzt könnte man sagen, was hat das mit Psychologie zu tun? Ich finde eine ganze Menge.
Aber auch bei Sessions kann ich mich viel besser auf andere einstellen. Das bilde ich mir auch nicht ein, sondern das ist ganz einfach so. Ich bin dadurch viel sensibler und feinfühliger geworden, und ich denke auch, dass das mein Einfühlungsvermögen erheblich gestärkt hat.
Und ich durchschaue Menschen und ihre Absichten viel schneller. Ich weiss sofort, wer meine wahren Freunde sind oder wer nur seine eigenen Vorteile verfolgt. Oder wer etwas vorgibt zu sein und es ganz gewiss nicht ist.
Aus meiner heutigen Sicht erlebe ich oft, dass BDSM leider auch ein Auffangbecken für 'dominante' Menschen geworden ist, die nur das eigene Selbstwertgefühl über einen submissiven Menschen aus ihrem Keller holen wollen und sich dabei selbst in die Tasche lügen.
Ich denke, das ganze Leben ist Psychologie. Und wer sich gut damit auskennt, der ist ganz klar im Vorteil.