Donatien-Alphonse-François de Sade
Vorreiter, Revolutionär, oder Wahnsinniger?Die Gesellschaft im 18.Jh. versus heute
Kurz zu seiner Person:
Geboren in Freiheit in Paris am 02.06.1760 .
Gestorben 02.10.1814 in einer geschlossenen Anstalt in Charenton-St-Maurice.
Sein Leben, turbulent und unstet: Aristokrat, dekorierter Kriegsoffizier, Inhaftierter, Schriftsteller, Kirchenfeind, Philosoph.
Mindestens zwei Mal wurde er zum Tode verurteilt und beide Male entkam er dem Vollzug.
Die Liebe seines Lebens durfte er nicht heiraten.
Er befriedigte seine Triebe mit Kurtisanen, Schauspielerinnen, Frauen aus dem einfachen Volk, Jungen und Mädchen. Er brach mit sämtliche Konventionen seiner Zeit, beging mit seinen Sexpraktiken, die nicht der Reproduktion dienten, sogar Straftaten, denn Analverkehr beispielsweise gehörte im 18. Jahrhundert nicht zu normalen Sexpraktiken und stand unter dem Begriff der Sodomie unter Todesstrafe.
Als er inhaftiert war, wurde er endgültig zum Autor und verfasste in den Zeiten der Inhaftierungen und darüber hinaus diverse Werke wie ‚Die 120 Tage von Sodom‘ ‚Justine‘ und ‚Juliette‘ und andere Werke und Theaterstücke. Gegen Ende seines Lebens geriet er in Einzelhaft, Isolation und das Schreiben wurde ihm untersagt.
Zur Diskussion:
Sein Gedankengut passte nicht in die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, es war die Zeit der Aristokraten, der Revolutionäre, die Zeit der französischen Könige, der Guillotine und Napoléon Bonapartes.
Heute im Jahre 2016 ist Sex moderner, in der Gesellschaft vermeintlich angekommen.
Eine Sparte, BDSM, scheint nicht in der Gesellschaft angekommen zu sein.
Viele Menschen praktizieren Sex nur um des Vergnügen Willens, wegen Analsex wird heute weder in Frankreich noch in Deutschland irgendjemand verbrannt, wegen des Praktizierens von BDSM auch nicht.
Doch was ist mit der Brandmarkung des Praktizierenden in der Gesellschaft? Gibt es eine Brandmarkung, oder wie liberal geht die Gesellschaft mit BDSM um?
Im Thread BDSM: Spuren... wurde es teilweise bereits diskutiert. Zunächst ging es um Spuren, die am Arbeitsplatz zur Schädigung der Karriere führen können. Hier geht es um BDSM und die Gesellschaft. Damals, wie heute.
Wie kommt BDSM heute in der Gesellschaft an? Sind wir, die BDSMer, immer noch auf den Pfaden der Revolution?
Inwiefern haben de Sades Werke und seine Philosphie die Entwicklungen in Kunst, Kultur und der Gesellschaft verändert?
Waren de Sades Theorien abartig, gar wahnsinnig für seine Zeit? Sind sie es heute (in Teilen) weniger als damals?
Lasst die Diskussion beginnen! Lasst den Thread leben und beachtet bitte die Regeln des Anstands, der Rücksichtnahme und des Respekts. Ich wünsche konstruktive Beiträge und keinen ‚Krieg der Worte‘.
Liebe Grüße
fleur