Nein heißt Nein, Neues Strafrecht

Da gab es doch schon ausufernde Threats zu....

BDSM: Aktive SMer sind alle VERGEWALTIGER !
Eine sehr rege Diskussion zum Thema...

Ich verfolge das Forum nicht ganz so aktiv und habe nur mal nach "Nein heißt nein gesucht" sorry

Dürfen wir das als "Thread nicht nötig, Thema beendet verstehen?"

Das neue Sexualstrafrecht ist ein Ausdruck der Verzweiflung unserer Zeit. Mehrdeutiges zuzulassen, heißt selbständig, selbstbewußt und stark sein - und um der Freiheit willen Dinge in Kauf zu nehmen. Das hält die Mehrheit unseres Landes nicht mehr aus, daher der Schrei nach Regel und Gesetz in jedem Einzelfall.
Dabei gibt es so viel im Leben, bei dem man erst hinterher weiß, was richtig und was falsch war. Unreglemetierbar, nur lebbar. Das gilt gerade im Bereich der Sexualität, die eine nicht rationale, gleichwohl uneindämmbare Lebenskraft ist. Das ist das gute an ihr, und genau das halten die meisten nicht aus. Um die Reglementierung der unkontrollierbaren Lebenskraft geht es den Protagonisten, nicht um ein wirkliches gesellschaftliches Bedürfnis.
Das neue Sexualstrafrecht bedeutet die Ankunft von Bürokratie und Compliance in der Sexualität, mit dem Ziel, die Erotik, das unfaßbare, unstillbare, unsteuerbare Begehren aus dem Leben zu vertreiben. In diesem Sinn ist die Frauenbewegung reaktionär geworden.

Bitte ja....es kann ja nicht so schwer sein, einfach mal in der Gruppe zu stöbern, ehe man einen Thread eröffnet.

Das werden wir sehen wenn eine sub mal nicht ihr Stoppwort nennt, sondern "Nein" sagt und das dann zur Anzeige bringt...bis dahin gilt das BDSM einvernehmlich sein muss und diese Einvernehmlichkeit kann jederzeit beendet werden.
Völlig egal ob jemand ein Stoppwort hat oder keines, er kann es jederzeit beenden.

Ja, zur geplanten Änderung des Sexualstrafrechts gab es hier in der Gruppe schon den verlinkten Thread. Der wurde nach 30 Seiten automatisch gesperrt, nicht aber, weil das Thema ausdiskutiert war.

Ich muss aus dieser Anstalt raus

Leute, ich habe verstanden und ja ich werde in Zukunft erst alle Möglichkeiten und alle Threats lesen, bevor ich irgendwas hier poste, oder hinterfrage.

es hatten nur noch nicht alle etwas dazu geschrieben wie man sieht...

Nur einige wenige haben den Thread gefüllt.
Aber letztendlich war er mir der Hälfte der Beiträge schon "fertig".


"Thema nicht mehr beobachten"? Soll ja manchmal helfen

... setzt Euch doch mal inhaltlich auseinander, anstatt ewig nur zu mäkeln.

Für mich bedeutet das, nichts zu überstürzen, einander erst mal kennenzulernen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, damit sich eine solche Frage gar nicht erst stellt.
Ich war mal unvorsichtig: wurde auf einer Singleplattform kontaktiert, traf mich noch am selben Tag mit ihm in einem Lokal und begleitete ihn zu später Stunde nach Hause.
Dann der erste Schreck: Er verschloss die Haustür von innen. ("Ein ehrenwertes Haus", sehr ordentlich ...)
Zweiter Schreck: Der Name an der Wohnungstür war nicht seiner ...
Dafür gab es allerdings eine stichhaltige Erklärung, und was weiter in dieser Nacht geschah, geschah absolut einvernehmlich und von beiden gewollt. Zum Glück für mich - und für ihn.
Nach der Novellierung im Strafrecht hoffe ich auch für ihn, dass er vorsichtiger wird mit dem, was er tut und mit wem er's tut.
Es soll Frauen geben, die einem Mann gern 'n Strick drehen ...

Anstatt sich Gedanken zu machen,warum ein solches Strafrecht nötig ist, macht man sich lieber nen Kopf darum, dass die armen Männer jetzt unter den Folgen zu leiden haben. Für BDSMler sollte sich nichts ändern, da hier der Sex erst recht konsensual sein sollte! Also bleibts beim Alten!

Hach ja, die armen Männer ... Ich denke gerade mal umgekehrt und stelle mir einen männlichen Sub vor, der sich auf diese fiese Weise an 'ner Femdom rächt ...

Ich glaube nicht, daß es sich hier um eine geschlechterspezifische Frage handelt. Es geht doch vielmehr darum, daß Sexualität, um zu leben, eine Grauzone zwischen erlaubt und strafrechtlich verboten braucht, weil nur aus der unklaren Mehrdeutigkeit das unerfaßbar Mitreißende wachsen kann, mit oder ohne SM.
Die Geschlechterdiskussion ist hier eine Scheindiskussion, die nur dadurch entsteht, daß der sex-negative Teil der Frauenbewegung sich auf eine falsche Gleichung einschießt: Heterosexualität = phallische Dominanz = Unterdrückung der Frau = Verdammenswert. Eigentlich schade, nein, sogar tragisch: die ursprünglich emanzipative Frauenbewegung wird in Teilen reaktionär dadurch, daß sie Sexualität nicht mehr befreien, sondern regeln will.

Ich finde diese Diskussion gehört nicht in ein BDSM Forum. Für uns ändert sich gar nichts. Denn bei den meisten Spielen werden wohl Spuren zurück bleiben, mit denen Sub (egal ob männlich oder weiblich) am nächsten Tag zum Richter rennen konnte.

Dass das allgemein anerkannte "Mayday" jetzt in "Nein" umgewandelt wird, dürfte wohl vor allem die Subs treffen, die plötzlich wieder los gebunden werden, obwohl "nein" ja gar nicht so gemeint war.

Aber warum sollte deine Grauzone nicht mehr vorhanden sein? Der einzige Unterschied ist, dass klare Grenzen eingehalten werden müssen. Auch ohne rechtliche Konsequenzen sollte das usus sein.

Aber ja, es steckt bestimmt eine Lebsbenlobby dahinter

@*******gie: Meinst du damit einfach dass die Emanzipation "etwas" über das Ziel hinaus geschossen ist? Dann bin ich ganz bei Dir.

Genau das ist doch der Punkt: es gibt in jeder Beziehung ziemlich genau zu spürende Grenzen, aber es gibt nicht für alle die gesetzmäßig genau zu ziehende Grenze. Das ist der Unterschied zwischen Menschsein und Bürokratie.

"klare Grenzen" sind aber sehr subjektiv.

Was in der Nacht geil war, kann sich am nächsten Morgen verdammt blöd anfühlen.

@*******gie: Was ist bitte "eine Grauzone zwischen erlaubt und verboten" in deinen Augen? Ein bisschen Vergewaltigen aber nicht so richtig? Oder ein bisschen angrapschen...?

In dieser Hinsicht kann es nur schwarz oder weiß geben! Nein heißt Nein will grade diese Grauzone abschaffen... gut so!

Damit meine ich einen Teil des Feminismus, den sex-negativen. Es gibt einen anderen, der sich sogar explizit sex-positiver Femininsmus nennt, den wir (im gegensatz zur angloamerikanischen Diskussion) bei uns allenfalls als ganz zartes Stimmchen hören. Diesen sex-positiven Teil halte ich weiterhin für eine Leuchte der Aufklärung.

Bei Interesse dazu helfen z.B. die Schlauberger von der Wikipedia weiter.