Ein interessantes Thema -
• und eine schwierige Frage.
Bei meinem Herrn und mir ist es so, dass er ein weitaus größeres Einkommen hat als ich, da er bereits fest im Berufsleben steht und ich mich noch in der Ausbildung befinde und zusätzlich einem Nebenjob nachgehe. Ich wurde mit einem besonderen Gefühl für Geld erzogen (Grundsatz: Verdiene Dir, was Du ausgeben möchtest - wenn Du etwas willst, lohnt es sich, dafür zu arbeiten.), und so fällt es mir stets unglaublich schwer, Geld von anderen Personen anzunehmen; ich versuche mir nie etwas zu leihen, was bisher auch recht gut klappt, und bestehe stets darauf, etwas selbst zu zahlen.
Im Verhältnis zu meinem Herrn ist dies allerdings schon öfter Thema geworden und meine Grundsätze sind nicht immer mit den Einkäufen und Unternehmungen vereinbar. Wenn wir auf einer Veranstaltung sind, zahlt meist er, wogegen ich mich mit Händen und Füßen wehre, aber angesichts meiner finanziellen Situation meist relativ machtlos bin - außerdem besteht er aus bereits genanntem Grund meist darauf, mich einzuladen. Für die letzte große Veranstaltung, die wir besucht hatten, wurde ein größerer Einkauf nötig (Kleidung, Ausstattung etc.), an dem ich mich mit einem entsprechenden Beitrag (auch auf der Veranstaltung) beteiligte, weil ich es konnte und wollte. Außerdem versuche ich in finanziell etwas lockereren Zeiten durch kleine Aufmerksamkeiten auszugleichen, dass ich ständig von ihm eingeladen werde - sicher kann dies meist den Betrag nicht aufwiegen, aber die Geste ist mir wirklich wichtig. Es soll ihm zeigen, dass ich mich mitnichten 'aushalten' lassen möchte und Geld auszugeben mir nicht gleichgültig ist im Sinne von 'Er hat es doch, wieso sollte ich mich beteiligen.' Gerade jetzt erwarte ich eine Lieferung, deren Inhalt als Bereicherung unserer Spiele gedacht ist und den ich ihm gern schenken möchte; auch, wenn sie ganz und gar nicht billig war, aber darum geht es mir in diesem Moment überhaupt nicht.
Für mich hätte es nichts mit einer Verschiebung des Machtgefälles zu tun, wäre ich in der Lage, gleichermaßen für alle Ausgaben, die wir bzgl. unserer Spielbeziehung haben, aufzukommen, im Gegenteil - Geld spielt für mich eine Sonderrolle, die in keiner Weise dazu beiträgt, wie ich meinen Herrn sehe oder inwiefern ich mich ihm untergeordnet fühle; ich wünschte im Gegenteil, ihm etwas öfter entgegenkommen zu können. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich, wenn ich ein festes und entsprechend höheres Gehalt beziehe, ihn ein paar Mal zu einem guten Essen und einigen Flaschen guten Weines einlade - ich habe fest vor, das einzuhalten. Bis dahin gebe ich mich wohl oder übel mit dem Status Quo zufrieden und genieße, was durch ihn möglich ist, stets in dem Bewusstsein, welchen Stellenwert Geld besitzt, wo es herkommt und wie dankbar ich sein darf.